Super League

Football Leaks: Hoeneß kündigt rechtliche Schritte an

Der FC Bayern München schaltet wieder in den Modus Attacke. Uli Hoeneß kündigte an, gegen die Football-Leaks-Enthüllungen rund um die Super-League-Pläne des Rekordmeisters und weiteren europäischen Topclubs rechtlich vorgehen zu wollen. Gleichzeitig räumte der Club-Präsident ein, dass wie vom "Spiegel", dem NDR und Recherchenetzwerk EIC berichtet, über einen Ausstieg aus der Bundesliga "im Aufsichtsrat diskutiert" wurde.

Präsident Uli Hoeneß von Bayern München hat nach den Football-Leaks-Enthüllungen zu den Super-League-Plänen des deutschen Fußball-Rekordmeisters rechtliche Schritte gegen den "Spiegel" angekündigt. "Ja, sicher", sagte Hoeneß der "Sächsischen Zeitung" auf die Frage, ob die Bayern gegen das Nachrichtenmagazin rechtliche Schritte einlegen wollen. Die Schlagzeile "Der Verrat" sei "überhaupt nicht zutreffend", betonte der 66-Jährige. "Es gab keinen Plan, aus der Bundesliga auszutreten und an einer Super League teilzunehmen", bekräftigte Hoeneß das jüngste Dementi von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zu diesem Thema.

Hoeneß räumt Diskussionen um Bundesliga-Ausstieg ein

Die Football-Leaks-Dokumente, die der "Spiegel" erhalten und mit dem NDR und dem Recherchenetzwerk EIC geteilt hat, zeigen hingegen, dass die Bayern bereits 2016 Pläne für eine Super League entwickelt und juristisch geprüft haben. Maßgeblich beteiligt in einer Gruppe von sieben europäischen Topclubs. Dabei wurde auch das Szenario des Ausstiegs der Topvereine nicht nur aus der Champions League, sondern auch aus den nationalen Ligen geprüft, allerdings wieder verworfen. Hoeneß räumte nun ein: "Es wurde vor zwei, drei Jahren innerhalb der internationalen Gremien mal darüber diskutiert und auch bei uns im Aufsichtsrat. Dort wurde es einstimmig abgelehnt. Damit war die Sache vom Tisch."

Europäische Super League mit Bayern und Dortmund?

Er schließe aus, dass der FC Bayern in den nächsten Jahren Mitglied einer europäischen Superliga werde, sagte Hoeneß weiter: "Da gibt es einen klaren Beschluss, und da wird auch nicht dran gerüttelt." Football-Leaks-Dokumente belegen, dass ein neuer Plan für eine von der UEFA unabhängige Europäische Super League (ESL) auf dem Tisch liegt. Es ist ein Entwurf, der durch die Unterschrift von 16 europäischen Topclubs noch in diesem November zu einer "bindenden Absichtserklärung" werden soll. Wenn alles so kommt wie in diesem Dokument vorgesehen, würde die ESL 2021 starten. Mit dabei aus der Bundesliga sollen Bayern München und Borussia Dortmund sein.

Bayern dementiert Kenntnis von neuen ESL-Plänen

Die nun aufgetauchten Pläne einer European Super League seien "dem FC Bayern weder bekannt, noch hat der FC Bayern an Verhandlungen hierzu teilgenommen", hatte der Rekordmeister nach der Veröffentlichung erklärt. Ebenso sei den Münchnern nicht bekannt, warum sie überhaupt in dem Entwurf einer bindenden Absichtserklärung aufgeführt worden sind.

Das Dokument fand sich in der Mail der Firma Key Capital Partners an den Präsidenten von Real Madrid, Florentino Pérez. Der FC Bayern wird darin als einer der elf Gründervereine der privat organisierten Eliteliga genannt.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Football Leaks | 04.11.2018 | 21:45 Uhr

Stand: 09.11.18 11:21 Uhr